Chance: Beziehungspflege mit ehemaligen Vorgesetzten
Vorgesetzte sind während der beruflichen Laufbahn wichtige Bezugs- sowie Orientierungspersonen. Sie begleiten, unterstützen, entwickeln uns weiter. Sie fordern aber auch, konfrontieren uns mit unseren Stärken und Schwächen und zeigen uns Chancen und Potentiale auf. Natürlich immer vorausgesetzt, dass die Beziehung stabil und wertschätzend ist.
Vorgesetzte können Mentoren und Vorbilder sein, im Laufe der Zeit sogar Freunde werden.
Berufliche Beziehungen trennen sich aus verschiedenen Gründen, was aber nicht bedeuten muss, dass die private Beziehung zu ehemaligen Vorgesetzten getrennt werden soll.
Ehemalige Vorgesetzte sind ein enormer Mehrwert für jeden. Sie vergrössern einerseits unser berufliches Netzwerk, welches bei einer erneuten Stellensuche einen positiven Einfluss haben kann. Anderseits räumen wir ihnen oftmals auch das Recht ein, dass sie uns gegenüber die ungeschönte fachliche Kritik äussern dürfen, welche wir von unserem privaten Umfeld kaum zu hören bekommen. Charaktereigenschaften welche im privaten Bereich durchaus als positiv wahrgenommen werden, können sich im Beruf eher negativ auswirken. Und genau diese «persönlichen Stolpersteine» können uns von ihnen aufgezeigt werden. So erhalten wir die grosse Chance unseren «blinden Fleck» zu erkennen und im besten Fall auch daran zu arbeiten.
Die Beziehungspflege mit ehemaligen Vorgesetzten ist ein grosse Bereicherung und ein Gewinn. Neu ausgerichtet, ohne die Hierarchiestufe dazwischen, einfach nur als gute ehemalige Kollegen und Freunde auf Augenhöhe, entstehen tiefgründige Gespräche geprägt von gegenseitigem Respekt.
Schreiben Sie doch einem Ihrer ehemaligen Vorgesetzten, telefonieren Sie mit ihnen oder vereinbaren Sie wieder einmal ein Treffen zum Mittagessen oder einen Apéro.
Text Natasa Bernjashi-Milosevic