Lehrstellensuche - Tipps für Eltern

Mit der Lehrstellensuche beginnt für viele Jugendliche eine neue, oftmals aufregende und spannende Zeit. Zeit in der sie über sich hinaus wachsen, Sachen machen müssen, die sie noch nie gemacht haben und eine Zeit, in der sie beginnen sich intensiv mit ihrer Zukunft zu beschäfitgen. Gleichzeitig ist es eine Zeit, in dem sich Jugendliche zum ersten Mal in ihrem Leben mit Absagen und somit vermeintlich “Ablehnung” konfrontiert sehen. Es ist ein auf und ab und ganz viel dazwischen.

Den Eltern geht es in dieser Zeit oftmals nicht anders. Auch sie sind in nervöser Vorfreude und gleichzeitig ist da auch viel Sorge. Sorge, dass das Kind nicht rechtzeitig eine Lehrstelle findet. Dass die Noten nicht ausreichend sind. Dass der Druck für das Kind womöglich zu gross wird. Dass das Kind keinen passenden Lehrbetrieb findet usw.

Gleichzeitig ist es für Eltern ein grosser Spagat zwischen “loslassen und das Kind machen lassen” und “dem Kind helfen wollen und aktiv unterstützen”.

In diesem Beitrag teile ich gerne ein paar Tipps für Eltern.

  1. Stärken vor Interessen

    Das Ziel jedes Lehrbetriebes ist es, dass die eigenen Lernenden erfolgreich in der Lehre sind und Spass am Lehrberuf entwickeln. Sie rekrutieren oftmals vorsichtig und mit viel Fingerspitzengefühl. Sie kennen die Unternehemeskultur und sind darauf erpicht, die “richtigen” Lernende für den Lehrbetrieb zu rekrutieren.
    Die Berufsschule ist neben der betrieblichen Ausbildung ein sehr wichtiger Erfolgsfaktor. Daher gleichen die Lehrbetriebe die Zeugnisse der Sekundarschule mit den Fächern der Berufsschule ab. Konkret bedeutet dass, wenn ein Jugendlicher seine Schwächen in den Fremdsprachen hat und seine Stärken in den mathematischen und geometrischen Fächern aufweist, nur sehr schwer eine Lehrstelle finden wird in welcher Fremdsprachen zum Ausbildungsplan gehören.

    Konzentrieren Sie sich daher zusammen mit Ihrem Kind auf die Stärken. Was kann der Jugendliche gut? Was konnte das Kind schon immer gut? In welchem Lehrberuf lassen sich diese Stärken besonders gut einsetzen? Zeigen Sie Ihrem Kind genau das auf. Denn Interessen (können sich sehr schnell) ändern. Die Stärken bleiben.

  2. Nutzen Sie aktiv Ihr Netzwerk

    Zögern Sie nicht und aktivieren Sie Ihr persönliches Netzwerk. Es geht primär darum, dass der Jugendliche die Chance erhält verschiedene Berufe und Unternehmen kennen zu lernen. Ein Gefühl für die Arbeitswelt bekommt.
    Es ist sowieso schon schwierig für den Jugendlichen genug eine Schnupperlehre zu finden, da es für viele Lehrbetriebe einen viel zu grossen Aufwand darstellt und sie Schnupperlehren dann nur als einen Teil des Rekrutierungsprozess durchführen. Wenn Sie ihr Kind da unterstützen können, dann machen Sie das.

  3. Bewerbungsunterlagen zusammen mit dem Jugendlichen spiegeln und reflektieren

    Es ist sehr wichtig, dass der Jugendliche selber seine Bewerbungsunterlagen zusammenstellt. Die Jugendlichen erhalten in der Schule diesbezüglich Unterstützung und werden durch die Lehrenden in diesem Prozess oftmals sehr gut gecoacht. Dabei erlernen sie auch sehr viele neue Kompetenzen und erhalten einen ganz anderen Blick auf sich selber und ihre eigenen Stärken. Wenn Sie anhand des vom Jugendlichen erstellten Bewerbungsdossiers spiegeln und gemeinsam mit ihm reflektieren, ermutigen Sie dadurch den Jugendlichen selbständig seine Bewerbungsunterlagen weiterzuentwickeln und zu optimieren.

  4. Motiviert und flexibel bleiben

    Die ganze Lehrstellensuche ist schon herausfordernd genug und oftmals mit viel Druck verbunden. Ich empfehle daher, mehrere Lehrberufe in Betracht zu ziehen. Gerade Branchen und Berufe die auf den ersten Blick nicht so attraktiv wirken, können bei näheren Betrachtens ganz neue Chancen eröffnen. Warum sollten Mädchen nicht einen handwerklichen Beruf erlernen und so ihre ausgeprägten Fingerfertigkeiten Tag für Tag unter Beweis stellen? Wieso können Jungs nicht soziale Berufe erlernen und Tag für Tag beispielsweise Altersheimbewohner mit ihrer Fürsorge und Charm erfreuen? Gerade die späteren Karrierechancen die sich aus diesen Berufen ergeben, können hochattraktiv sein. Getrauen Sie sich zusammen mit Ihrem Kind “out of the box” zu denken und zu prüfen, welche spannenden Berufe es überhaupt gibt.


Brauchen Sie Unterstützung bei der Lehrstellensuche Ihres Kindes?

Ich begleite und unterstütze Jugendliche im ganzen Lehrstellenprozess, von der Berufswahl über die Bewerbung, Schnupperlehre, Assessments bis hin zum Vorstellungsgespräch. Ich zeige ihnen auf, wie sie vorgehen können und auf was sie achten müssen und stehe ihnen als persönlicher Coach in dieser herausfordernden Zeit motivierend zur Seite. Dabei gehe ich mit ganz viel Fingerspitzengefühl auf die Jugendlichen ein und überwache den Bewerbungsprozess. Je nach Wunsch treffen wir uns Zuhause, im BIZ oder in der Schule.

Wichtiger Hinweis: Ich schreibe und erstelle keine Bewerbungsdossiers für Jugendliche.

Kontaktieren Sie mich noch heute https://www.gm-cc.ch/kontakt

Nadja Goutziomitros-Milosevic

Nadja Goutziomitros