let's talk about money - Lohnverhandlung im Vorstellungsgespräch
Das Thema Lohn wird in der Regel am Ende eines ersten Vorstellungsgespräches angeschnitten und man wird Sie mit der Frage “wie sieht Ihre Lohnvorstellung aus?” konfrontieren. Auf diese Frage müssen Sie vorbereitet sein. Das Thema Geld ist ein wichtiger Zufriedenheitsfaktor für den Mitarbeitenden und doch scheitern gleichzeitig ganz viele Arbeitsverträge an den Lohnvorstellungen der Bewerber*innen. Daher ist eine seriöse Vorbereitung unabdingbar.
Wie in einem Vorstellungsgespräch sind Lohnverhandlungen enorm facettenreich und können nur in einem 1:1 Coaching wirklich fundiert angeschaut werden. Nichtsdestotrotz möchte ich Ihnen die wichtigsten Basics und sehr wertvolle Tipps in diesem Artikel aufzeigen.
Erster Schritt: Recherchieren Sie den branchenüblichen Lohn
Gehen Sie vorbereitet in das Interview. Machen Sie noch vor Ihrem ersten Vorstellungsgespräch Ihre Recherche. Googeln Sie, sprechen Sie mit Kollegen, schauen Sie sich die marktübergreifenden Löhne von Personen an die sich in der Branche befinden. Berücksichtigen Sie dabei unbedingt den Standort, Ihre Erfahrung, Ihr Alter, Ihre Qualifikationen und natürlich die Branche.
Beachten Sie auch, wie einzigartig die Funktion ist - ist dies eine Funktion, in der viele Menschen die gleiche Arbeit leisten? Wenn ja, gibt es wahrscheinlich weniger Spielraum für Lohnverhandlungen als beispielsweise für eine spezialisierte Rolle.
Schauen Sie als nächstes, wie weit Sie sich lohntechnisch von Ihrem aktuellen Lohn bewegen. Erstellen Sie eine Liste mit beruflichen Erfolgen, Dinge die Sie erreicht haben und vergleichen Sie diese mit Ihrer ursprünglichen Stellenbeschreibung. Haben Sie die Erwartungen übertroffen? Wenn Ihre Ergebnisse an den tatsächlichen Unternehmensumsatz gebunden sind, halten Sie auch diese harten Zahlen bereit. Das ist Ihre Chance später in der Lohnverhandlung aufzuzeigen, wie ambitioniert Sie sind und wie Ihre Erfolgsbilanz dies beweist. Der Trick dabei ist, aufzuzeigen worin Sie jetzt schon (sehr) gut sind und der neue Arbeitgeber somit annehmen darf, dass Sie mit Ihrem Ehrgeiz auch zu seinem Gunsten so erfolgreich arbeiten werden.
Schritt zwei: Nennen Sie Ihren Preis
"Wie sehen Ihre Lohnvorstellungen aus?" In der Regel wird das Thema Geld gegen Ende des Vorstellungsgespräches angeschnitten. Der potentielle neue Arbeitgeber hat Sie nun kennengelernt und hat sich ein Bild davon gemacht, was Sie an Qualifikationen, Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen mitbringen.
Wenn Sie Ihre Marktforschung durchgeführt und sich die Zeit genommen haben, um zu validieren, was Sie an den Tisch bringen, geben Sie Ihre Lohnvorstellung konkret an. Eine der wichtigsten Techniken ist das psychologische ankern nach Daniel Kahnemann. Die erste Zahl die im Raum steht beeinflusst das Ergebnis der Verhandlung am meisten.
Wichtig: Sie müssen die Zahl begründen können. Nennen Sie als erster die konkrete Zahl. Dann pausieren Sie und müssen dabei die Stille aushalten. Sollte die Reaktion Ihres gegenüber signalisieren, dass Ihre Forderungen “hoch” sind, dann erklären Sie seelenruhig mit fundierten zwei bis drei stichhaltigen Argumenten, warum Sie diese Zahl für angemessen halten. Denn sobald die Zahl als unverschämt hoch empfunden wird, riskieren Sie einen geldgierigen Eindruck zu machen und dies ist keine attraktive Eigenschaft.
Wenn der Interviewer fragt, wo Ihre Schmerzgrenze liegt, geben Sie einfach an, dass Sie eine Neubewertung vornehmen können, sobald Sie das gesamte Paket gesehen haben ohne dabei eine konkrete Zahl zu nennen. Denken Sie daran, dass Ihr „Paket“ alles umfassen kann, von Bonis, Sozialleistungen, zusätzlichen Ferientagen, Beteiligungen an Weiterbildungen, Geschäftsauto, Essensgeld usw. Signalisieren Sie Offenheit und Flexibilität. Bekunden Sie auch Vertrauen in das Gegenüber und sagen Sie, dass Sie sehr zuversichtlich sind ein faires Angebot zu erhalten, da ja jetzt Ihre Fähigkeiten und Kompetenzen erkannt und anerkannt wurden.
Schritt drei: das Angebot
Im Idealfall gibt es nichts zu verhandeln und die beidseitigen Lohnvorstellungen decken sich.
Super! Gratuliere.
Was ist aber, wenn Sie Ihre Lohnvorstellung verteidigen müssen? In diesem Fall wird verhandelt und man kommt sich in Schritten entgegen bis man sich im besten Fall einig wird.
In diesem Falle kommen Ihnen die Vorbereitungen aus Schritt zwei zugute. Wechseln dazu die Perspektive: Was sind die Fähigkeiten, Eigenschaften, Kompetenzen die meinen potentiellen neuen Arbeitgeber durch mich erfolgreicher machen? Begründen Sie und zeigen Sie den Mehrwert auf, die der neue Arbeitgeber dank Ihnen gewinnt. Glaubwürdigkeit ist in diesem Zusammenhang das A und O in der Lohnverhandlung. Wenn Sie Ihre Lohnvorstellung nach unten korrigieren und die Differenz zu Ihrer ursprünglichen Forderungen zu hoch ist, wirkt es unglaubwürdig und ehrlich gesagt auch etwas amateurhaft.
Sehr oft haben Unternehmen bei einer offenen Stelle einen Spielraum und sind bereit diesen für den perfekten Kandidaten auch zu nutzen. Aber vorsicht: Wer zu hoch pokert, wirkt weltfremd oder ist schlicht zu teuer. Wer sich unter Wert verkauft, wirkt ebenfalls weltfremd. Arbeitgeber entscheiden sich immer für Bewerber*innen mit realisitischen Lohnvorstellungen. Bleiben Sie in der Lohnverhandlung flexibel und freundlich und Sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Angebot erhalten das alle zufriedenstellt.
Steht demnächst ein Vorstellungsgespräch mit Lohnverhandlung an und brauchen einen starken Bewerbungscoach der Sie hinter den Kulissen coacht? Machen Sie den nächsten Schritt und kontaktieren Sie mich gleich jetzt https://www.gm-cc.ch/kontakt oder per E-Mail an info@gm-cc.ch, damit am Ende Ihre Traumstelle mit Ihrem Traumlohn Ihnen gehört.
Ich bin bereit, wenn Sie es sind.